Der Auftrag des Aeltesten by Paolini Christopher

Der Auftrag des Aeltesten by Paolini Christopher

Autor:Paolini, Christopher [Paolini, Christopher]
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 3570304280
Herausgeber: TUX
veröffentlicht: 2010-05-08T22:00:00+00:00


ELVA

Herrin? Ihr werdet gebraucht.« »Was?« Widerstrebend schlug Nasuada die Augen auf und sah Jörmundur hereinkommen. Der drahtige Mann nahm den Helm ab, legte ihn in die rechte Armbeuge und ging auf sie zu, die linke Hand fest auf den Schwertknauf gestützt.

Sein Kettenhemd rasselte leise, als er sich verbeugte. »Herrin.«

»Willkommen, Jörmundur. Wie geht es deinem Sohn heute?« Sie freute sich über seinen Besuch. Von allen Mitgliedern des Ältestenrats hatte er ihre Führungsrolle am bereitwilligsten akzeptiert und diente ihr mit derselben Loyalität und Entschlossenheit, die ihn unter Ajihad ausgezeichnet hatte. Wären nur alle meine Krieger wie er, dann könnte uns niemand besiegen.

»Sein Husten ist abgeklungen.«

»Das freut mich. Nun, was führt dich zu mir?«

Jörmundur fuhr sich mit der Hand über das zu einem Zopf zurückgebundene Haar, hielt dann inne und ließ den Arm an der Seite heruntersinken. »Magie, Herrin... absonderliche Magie.«

»Aha?«

»Erinnert Ihr Euch an den Säugling, den Eragon in Farthen Dûr gesegnet hat?«

»Ja.« Nasuada hatte die Kleine zwar nur einmal gesehen, kannte aber die wilden Gerüchte, die sich um das Kind rankten, und sie wusste auch, was sich die Varden von dem Mädchen erhofften, wenn es erst erwachsen war. Nasuada selbst betrachtete die Sache weit nüchterner. Was immer aus dem Kind wurde, seine Fähigkeiten würden leider erst lange nach der entscheidenden Schlacht gegen Galbatorix zum Tragen kommen.

»Man hat mich aufgefordert, Euch zu dem Säugling zu bringen.«

»Aufgefordert? Wer hat dich aufgefordert? Und warum?«

»Ein Junge auf dem Exerzierplatz hat mir gesagt, dass Ihr dem Kind einen Besuch abstatten solltet. Er wollte mir seinen Namen nicht verraten, aber er sah aus wie dieser Wuschelkopf, in den sich die Werkatze der Kräuterhexe verwandelt. Deshalb dachte ich … Ich hielt es jedenfalls für besser, Euch zu informieren.« Jörmundur wirkte verlegen. »Ich habe meine Leute über das Mädchen befragt. Offenbar hat es sich... verändert.«

»Inwiefern?«

Er zuckte mit den Schultern. »So sehr, dass Ihr der Aufforderung der Werkatze nachkommen solltet.«

Nasuada runzelte die Stirn. Aus den alten Geschichten wusste sie, dass es töricht war, den Rat einer Werkatze zu ignorieren, und dass man großes Unheil heraufbeschwor, wenn man es dennoch tat. Allerdings war die Gefährtin dieses Geschöpfs, die Kräuterhexe Angela, eine Zauberkundige und Nasuada traute ihr nicht so recht. Angela war zu unabhängig und unberechenbar. »Magie«, sagte sie und ließ das Wort wie einen Fluch klingen.

»Magie«, bestätigte Jörmundur. Er jedoch sprach es ehrfürchtig, beinahe ängstlich aus.

»Einverstanden, statten wir der Kleinen einen Besuch ab. Hält sie sich hier in der Burg auf?«

»Orrin hat ihr und der Amme Gemächer im Westflügel zugewiesen.«

»Bring mich zu ihr!«

Den wallenden Rock hochgerafft, trug Nasuada Farica auf, ihre für den Tag angesetzten Besprechungen zu verschieben, und verließ das Zimmer. Sie hörte, wie hinter ihr Jörmundur den vier Wachen mit einem Fingerschnippen signalisierte, Nasuada in ihre Mitte zu nehmen. Dann trat er zu ihr und wies ihr den Weg.

In der Burg Borromeo war es mittlerweile so unerträglich heiß, dass sie sich vorkamen wie in einem Backofen. Die Luft über den Fensterbänken flirrte wie flüssiges Glas.

Die Hitze machte Nasuada zu schaffen, auch wenn sie dank ihrer dunklen Haut immer noch besser damit zurechtkam als die meisten anderen Varden.



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